Die IDC-Studie "Digital Universe" hat herausgefunden, dass nur etwa ein halbes Prozent der weltweit verfügbaren Daten systematisch ausgewertet wird. Weil die meisten neuen Daten außerdem völlig unstrukturiert und nur als Datenschnipsel ohne Schlagwort-Systematik gespeichert werden, gehen große Mengen potenziell nützlicher Daten einfach verloren, so die Autoren der Studie.
Ebenso alarmierend ist, dass die meisten Daten nicht ausreichend geschützt sind. Obwohl etwa 35 Prozent der Informationen im digitalen Universum ihrer Meinung nach vor unberechtigtem Zugriff gesichert sein müssten, sind nur rund 20 Prozent der Daten tatsächlich geschützt.
Ein Grund für die mangelhafte Sicherung der Daten kann aber auch das immense Datenwachstum sein: Der Siegeszug von Smartphones und Tablets, die stark wachsende Internetnutzung in den Schwellenländern und die Verbreitung vernetzter Geräte - Maschinen, Anlagen, aber auch Überwachungskameras oder intelligente Stromzähler im Privatbereich - sorgen laut der Studie für eine enorme Zunahme der Datenmenge. Die Autoren schätzen, dass das digitale Universum 2020 rund 40 Zettabyte erreichen wird, das entspricht einem 50-fachen Wachstum von 2010 bis 2020. Die Ausgaben für IT-Hardware, Software und Telekommunikation werden zwischen 2012 und 2020 um etwa 40 Prozent zulegen, so die Prognose. Der Löwenanteil der Investitionen wird laut der Studie in die Bereiche Storage-Management, Cloud Computing, Big Data und Sicherheit fließen.
Erstmals hat die IDC-Studie in diesem Jahr auch untersucht, wo die Daten erzeugt, erfasst oder konsumiert wurden. Dabei haben die Autoren gravierende Verschiebungen erkannt: Bereits in wenigen Jahren werden die meisten Daten aus Schwellenländern kommen (62 Prozent im Jahr 2020).
Da Cloud Computing eine immer wichtigere Rolle bei der Verwaltung von Big Data spielt, wird sich die Zahl von Cloud-Servern weltweit in den Jahren bis 2020 verzehnfachen. Die Datenmengen in Rechenzentren von Unternehmen wachsen um den Faktor 14. Auch Art und Form in der Cloud gespeicherter Daten wandelt sich grundlegend. IDC prognostiziert für 2020, dass 46,7 Prozent der Daten in der Cloud aus dem Unterhaltungsbereich kommen. Der Rest sind Daten aus Überwachungskameras und intelligenten Elektronikgeräten sowie medizinische Daten und Informationen von Computern, Handys und anderer Unterhaltungselektronik.
Quelle: haufe.de