Datenleck bei Sky: Betrüger nutzen bereits Kundendaten

Der Pay-TV-Sender Sky hat am heutigen Mittwoch bestätigt, dass Daten seiner Kunden "unbefugterweise in die Hände Dritter gelangt sind." Nach eigener Aussage hat Sky Deutschland "umgehend entsprechende Maßnahmen" eingeleitet.

So habe man sowohl die betroffenen Kunden als auch die zuständige Aufsichtsbehörde informiert, mit denen man "in regelmäßigem Austausch stehe". Außerdem werde Sky nach eigenen Angaben polizeiliche Schritte einleiten. Weiterhin sei eine "interne Taskforce" ins Leben gerufen, um das Thema schnellstmöglich und umfassend zu klären. Abschließend erklärte Sky, dass die Datensicherheit der Kunden für das Unternehmen "höchste Priorität" habe; daher nehmen wir jeden Missbrauch sehr ernst und verfolgen ihn mit den entsprechenden juristischen Mitteln

 

Zumindest Skys Behauptung, umgehend die Betroffenen informiert zu haben, scheint nicht so ganz korrekt zu sein. So berichtet ein heise-online-Leser, dass er bereits seit zwei Wochen Anrufe erhalte, bei denen sich die Anrufer mal als Mahnabteilung des Senders und mal als ein Veranstalter eines Gewinnspiels ausgeben würden. Stets wollten die Anrufer gezielt seine Frau sprechen, da ihnen offenbar bekannt ist, dass das Abo auf ihren Namen läuft. Bei einem testweisen Rückruf der angezeigten Nummern (0722-40069952 und 0221-39152047) waren diese nicht erreichbar.

 

Erst als der Leser daraufhin selbst bei der Sky-Hotline nachfragte, wurde ihm nach eigenen Angaben von dieser mitgeteilt, dass Betrüger im Besitz von Kundendaten gelangt sind und nun Bankverbindungen ausspionieren beziehungsweise bestätigen wollen. Laut Leser hat sich von Skys Seite bislang niemand bei ihm gemeldet.

 

Auf die Nachfrage von heise online, wie die Betrüger konkret an die Daten gelangt sind, gab der Sender gegenüber heise online lediglich an, dass man dazu öffentlich keine weiteren Details nennen könne. Auch die Zahl der betroffenen Kunden ist somit bislang unbekannt. Sky Deutschland ist ein börsennotiertes Unternehmen mit über 3 Millionen Kunden.

 

Quelle: heise.de